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  • FM4

    Anläßlich eines Beitrags über Nick Caves heutigem 50. Geburtstag auf FM4: Wenn rein sprachlich gesehen Fritz Ostermayer der Otto Schenk von FM4 ist, und Thomas Edlinger sein Heinz Marecek, wie kann man die vielen anderen FM4 Reporter bezeichnen, die offensichtlich ganz exakt der Spur von Herrn Ostermayers Sprachduktus vor dem Mikrophon folgen? Oder müssen die alle beim guten Fritz einen Sprachkurs belegen, bevor sie loslegen dürfen? Das ist ja grausam.

    Antworten bitte an diesen Blog.

    Ach ja. Alles Gute, Nick Cave!

  • Weitere Vorschläge

    Blau und Orange versuchen sich ja seit einigen Tagen in hetzerischen Tönen zu übertreffen. Geht es um den Islam, so brüllen die Rechtsparteien ungeachtet der verfassungsmäßigen Religionsfreiheit diese Forderungen hinaus:

    • Verzicht auf den Bau von Minaretten
    • Verbotsgesetz für religiösen und politischen Fanatismus (damit sollen aber weder FPÖ noch BZÖ gemeint sein, zu früh gefreut)

    Da fehlt ja noch einiges, denke ich, und schlage weitere Forderungen vor:

    • Knien auf Teppichen verbieten
    • Halbmond verbieten (Mond darf nur mehr entweder neu oder voll sein)
    • Das Wort „allein“ darf nicht mehr in wienerischem Dialekt, sondern nur mehr hochdeutsch ausgesprochen werden (klingt sonst nach „Allah“)

    Falls Sie sowas mal später aus den Medien erfahren: hier stand’s zuerst.

  • Verordneter Lärm in Wiener U-Bahnen

    War es bisher so, dass mir vor allem Musik, die aufgrund der hohen Lautstärke aus Kopfhörern dringt, in U-Bahnen und Straßenbahnen auf die Nerven gegangen ist, so wird dieser Nerv-Faktor durch die neuen Durchsagen um einiges getoppt. Denn erst wird mir der Name der kommenden Station mit sämtlichen Umsteige-Möglichkeiten ins Ohr gebrüllt, dann folgt eine Erinnerung aus altklugem Kindermund, dass man doch keine Zeitungen liegen lassen möge, gefolgt von der Aussage, auf welcher Seite man nun aussteigen könne.

    Besonders lustig ist letzteres, wenn dann doch der Ausstieg auf der anderen Seite als angekündigt ist, und sämtliche Fahrgäste sich etwas verarscht vorkommen. Aber es hat ja niemand gesagt, ob rechts oder links in oder gegen die Fahrtrichtung.

    Liebe Wiener Linien, hört mit dem lästigen Durchsagelärm doch bitte wieder auf, und ich verspreche, niemals mehr eine Zeitung liegen zu lassen. Denn wenn das nicht bald aufhört, fahre ich auch wieder mit aufgesetzten Kopfhörern mit der U-Bahn. Volume 10, eh klar.

  • Neuer Feiertag in Deutschland?

    Die deutschen Website-Betreiber, im speziellen die Onlineshop-Besitzer jubeln auf: der für seine Abmahnpraktiken berüchtigte Anwalt Günter Freiherr von Gravenreuth wurde heute von einem Berliner Gericht zu einer sechsmonatigen Haftstrafe ohne Bewährung verurteilt.

    „Die Allgemeinheit muss vor Ihnen geschützt werden“, sagte die Richterin zur Urteilsbegründung.

    Bei vielen deutschen Unternehmen knallen die Korken und die Foren und Blogger-Szene kriegt sich vor (Schaden-)Freude nicht mehr ein. Allerdings stellt sich die Frage, warum denn so eine Person noch länger als Anwalt sein Unwesen treiben darf.

    Aber auch ich sage erst einmal „Prost“ und freue mich von ganzem Herzen.

  • Aus für „Licht am Tag“

    Wenn Minister Blogs lesen: die derzeitigen Minister für Verkehr und Inneres schaffen nun den Unsinn ab, den Ex-Ichminister Hubert Gorbach angezettelt hat.

    Fraglich nur, warum Licht am Tag auf freiwilliger Basis weiterhin möglich ist, wenn es dadurch zu Blendung und Ablenkung kommt. Aber egal, Autobahnraser werden sich eben in Zukunft wieder Platz auf der dritten Spur durch das gute alte Heranfahren auf 50cm verschaffen müssen.

    Hoch die Gläser!

  • Natascha-Hetze

    Was die Gratis-Zeitung „Heute“ an Natascha-Hetze zusammenbringt, kann nur mehr als äusserst ungustiös bezeichnet werden. Und alles nur, weil das 18-jährige Mädchen in seinem Privatleben in Ruhe gelassen werden will, und selbst entscheiden will, wann es womit an die Öffentlichkeit tritt.

    Da werden dann plötzlich Leserbriefe veröffentlicht, in denen ganz klar Natascha zum öffentlichen Besitz erklärt wird. Andere, die gerade über das Schicksal des eingesperrten Mädchens gejammert haben, kriegen nun Neidkomplexe, weil das Mädchen in einer „großen“ Wohnung lebt.

    Leute, habt Ihr noch alle Sinne beisammen?

    Zu hoffen ist, dass sich da „Heute“ kräftig ins eigene Knie schießt. Was auch passieren wird, denke ich.

  • Metallica in Wien

    Konzert im Rahmen der „Sick of the Studio Tour 07“, Rotundenplatz.

    Wenn ich die Kritik in einem Wort zusammenfassen müsste? Muss das sein? Na gut: „Atemberaubend“.

    Auch wenn sich einige Warum’s ins Blickfeld schieben, so wie die großgewachsene Männer, die unbedingt vor einem stehen müssen. Aber wenn ich mich umdrehe, dann sehe ich ja auch, dass der hinter mir einen Kopf kleiner ist, und mich wahrscheinlich schon die ganze Zeit furchtbar lieb hat.

    Aber erst mal die Warum’s an den Veranstalter:

    • Warum wird der Müll bei den Eingängen während des Konzerts nicht weggeräumt, sodass man beim Rausgehen im Finstern nicht unbedingt zwischen Bergen an Flaschen nach festem Boden tasten muss?
    • Warum wird vor dem Auftritt alles getestet und durchgecheckt, aber nicht die Videowall? Das hätte wohl einige eplileptische Anfälle erspart, ausgelöst durch psychedelische Flackerbilder, die immerhin eine Viertelstunde lang zugemutet wurden.
    • Warum will man unbedingt eine massiv querformatige Bühne ausgerechnet auf hochformatigen Schirmen abbilden? Es hat einen Grund, warum auch Fernseher nicht im Hochformat erfunden wurden.

    Aber genug des Herummoserns. Metallica hat sich jedenfalls in den zweieinhalb Stunden verausgabt, eine einzigartige Best-Of Show geliefert.

    „Enter Sandman“, „One“, „Master of Puppets“, „Nothing Else Matters“, „Wherever I May Roam“ und am Ende der Show im zweiten Zugabenblock ein fabelhaftes „Seek & Destroy“. Wien hat die Schwermetaller in bester Laune erlebt. Rob Trujillo zeigte in einem beeindruckenden Bass-Solo, dass Marcus Miller oder Victor Wooten nicht die einzigen Zuständigen für schnelle Slappings sind.

    Woran man sich als Konzertbesucher langsam gewöhnen muss, ist die allgemeine Gadget-Präsentation. Kaum eine Hand, die nicht irgendwann einmal eine Digitalkamera oder ein Handy mit Kamera hochhält für das Erinnerungsfoto. Enkelkinder und so, Sie wissen schon.

    Weil’s allen so viel Spaß gemacht hat, hat uns der liebe Onkel Lars ein baldiges Wiederkommen versprochen. „I think today we had our best gig here in Vienna, right?“ Okay, ich hab‘ die letzten drei Auftritte in Wien nicht gesehen, aber stimmt, die können schwerlich besser gewesen sein.

  • „Was Ihr Wollt“

    Die Shakespeare-Festspiele auf der Rosenburg bringen heuer „Was Ihr Wollt“, eine Lehrstunde von William Shakespeare darüber, dass der Unterschied zwischen den Geschlechtern vielleicht gar nicht so groß ist.

    Schon blöd, wenn als Frau in Männerkleider schlüpfen muss, um einen sinnvollen Job zu finden. Noch blöder, wenn man sich dann ausgerechnet in den eigenen Chef verliebt, der sich ob der eigenen verwirrten Gefühle zu fragen beginnt, ob er noch am richtigen Ufer steht. Ganz blöd, wenn dann auch noch der eigene Zwillingsbruder in Erscheinung tritt, und das Geplänkel unbeabsichtigt stört. Aber der Boss ist ja sowieso in eine andere verliebt, die sich allerdings den Männern aus Trauer um ihren verstorbenen Bruder verweigert. Und superblöd, wenn sich diese Frau nun ausgerechnet in die verkleidete Frau verliebt, weil dieser „Mann“ endlich einer ist, der Frauen versteht.

    Blicken Sie noch durch? Macht nichts, denn was das junge Team auf der Rundbühne hinlegt, darüber kann man in jedem Fall herzlich lachen. Großartig die Leistung von Markus Mössmer, der eine Frau (Olivia) spielt, die einen Mann (Cesario) spielt. Bravourös auch Robert Herzl, der dank der Maske von Renate Harter und den Kostümen von Angelika Klose wohl eine der schönsten Frauen auf den heurigen Sommertheater-Bühnen darstellt. Aber der Abend gehört vermutlich Christian Strasser als Ekelbold Malvolio, der schließlich auf die dümmsten Ratschläge hört, um Olivia, die Frau seiner Träume für sich zu gewinnen. Und sich dabei zum Kasperl macht, aber welche ganz schlimmen Erniedrigungen nehmen verliebte Männer nicht auf sich auf?

    Das amüsierte Publikum, darunter Erich Pröll, Alois Mock, Madeleine Petrovic, Barbara Rett, Chris Lohner und Christian Kolonovits, spendete bei der Premiere den verdienten andauernden Applaus.

  • 20 Tote trotz Licht am Tag

    Da soll die Maßnahme „Licht am Tag“, eingebrockt von Schnurrbach-Gorbi, unfallsenkend wirken. Wir simplen Geister hätten ja gedacht, dass hiermit einfach nur den Rasern Platz auf den Autobahnen verschafft werden soll.

    Und was zeigt sich jetzt? Eine massive Steigerung von Verkehrstoten zu Pfingsten im Vergleich zu früheren Jahren. Logischerweise fordern die Grünen nun wenigstens eine Verringerung der Höchstgeschwindigkeit auf Landstrassen. Die üblichen Verdächtigen sind natürlich dagegen. Das Recht auf Rasen wiegt einfach mehr als das Recht auf Leben.