Post aus NÖ(rd Korea)

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Ich habe heute Post von Kim Jong-Pröll, ich meine Erwin Pröll, erhalten. Die Niederösterreich Zeitung findet auch ohne Besuch von Nordkorea nicht nur die passende Diktion, sondern auch “Klare Worte: LH Pröll kennt bei der Sicherheit für NÖ keine Späße.”

Man hätte gedacht, der Mann freut sich diebisch über jeden Einbruch, aber nix da, Pröll mag Einbrecher dediziert nicht. Das glauben wir ihm erst mal, und lesen weiter in der NÖ-Prawda, die Hälfte der Schulen wäre von Schließung gefährdet. Alle Schulen müssten sich laut Bildungsministerin Claudia Schmied an eine gewisse Richtlinie anpassen.

“Diese Richtlinie kömmt einem Anschlag auf unsere Regionen, Familien und Kinder gleich. Mit uns wird es das nie und nimmer geben”, ist Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll erbost. Die Ministerin läßt das jedoch kalt. Vermutlich hat sie die Niederösterreich-Zeitung noch nicht gelesen. Denn in der findet sich auch ein knallhartes Interview mit Pröll, das jedes Armin Wolf-Interview in den Schatten stellt. Es reicht völlig einige Fragen zu lesen, die Antworten formen sich automatisch im Geist.

“Herr Landeshauptmann, während in den Bundesländern rund um Niederösterreich gewählt wurde, ist in Ihrem Bundesland die erste Hälfte dieser Legislaturperiode vorüber. Wie ist diese verlaufen?”

“Die jüngsten Arbeitslosenzahlen bescheinigen Niederösterreich einen erfreulichen Rückgang. Worauf führen Sie das zurück?”

“In Ihrer Funktion als Vorsitzender der Landeshauptleutekonferenz haben Sie sich in der Bildungsdiskussion zu Wort gemeldet. Warum ist es aus Ihrer Sicht für die Länder wichtig, die Verantwortung über die gesamten Lehrer zu haben?”

So, Herr Wolf, führt man Interviews. Passend dazu auch Leserbriefe, die irgendwie, also ein ganz klein wenig an die Leserbriefe der Krone erinnern:

Frau Sylvia Katzengruber schreibt: “Als jahrelanger, überzeugter SPÖ-Wähler (sic!) kann ich dieser Tage nur öfters den Kopf über diese Partei schütteln. Keine klare Linie, wenn es um die Wehrpflicht geht, Reisen in Länder, die man verabscheuen sollte, Ausschlüsse von Funktionären, … – wohin wird uns dieser Kurs noch führen?” Auch Dr. Martin Wegscheider aus Friesach klagt über sein steirisch-traurig-rotes Schicksal: “Verwaschene Verhältnisse, unklare Mehrheiten, keine Entscheidungskraft.”

Nur Ing. Günter Frohner aus Freistadt jubelt und frohlockt: “Da merkt man halt, dass es immer noch Politiker gibt, für die Sicherheit nicht nur irgendeine Luftblase ist. Wie im speziellen für den Landeshauptmann in Niederösterreich, DANKE!” In der Krone vom 2.10. findet sich seine Hymne wortgleich, allerdings hatte man dort noch “Danke” und nicht “DANKE” geschrieben (http://www.krone.at/Das-freie-Wort/Titel-Story-223321), aber diese Minderung lässt sich ja einfach korrigieren. Herr Frohner hat sicher nichts dagegen.

So schön geht’s also in einem Land zu, wenn nur ein Einziger anschafft, ohne sich mit querulantischen Gegenstimmen herumschlagen zu müssen. Heiliger Erwin, bitte auch für uns.

Da kann man Herrn Dr. Wegscheider nur zum sofortigen Umzug nach St. Pölten raten. Dort muss er sich allerdings erst einmal Platz verschaffen, und die Köpfe von Frau Katzengruber und Herrn Frohner aus der dunklen Pforte ziehen.


Kommentare

Eine Antwort zu „Post aus NÖ(rd Korea)“

  1. Das nennt man: Chuch’e-Ideologie (koreanische Aussprache: /?u.??e/; auch Juche-Ideologie; von koreanisch Chuch’e ‚Selbstständigkeit‘, ‚Autarkie‘; sprich Dschutsche) ist eine Ideologie, die vom verstorbenen Präsidenten Nordkoreas (Demokratische Volksrepublik Korea, DVRK) Kim Il-sung entwickelt wurde. Der, wie wir wissen, ja in NÖ geboren wurde ;-)

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