Die Fähigkeit der Wiener Linien

Wien, ca. 8:30 Uhr, mehr als eine halbe Stunde Wartezeit auf die Linie 41 von Pötzleinsdorf stadteinwärts. Logisch, dass sich an den Haltestellen die “Beförderungsfälle”, wie das bei den Wiener Linien so schön für Kunden heisst, ansammeln. Endlich ziehen einige Züge an den Wartenden vorbei, allerdings noch stadtauswärts Richtung Pötzleinsdorf.

Was würde jetzt jemand mit Hausverstand machen? Der ersten Garnitur, die stadteinwärts fährt, unmittelbar eine zweite nachsenden, damit sich die Fahrgäste (welch seltsames Wort in Zusammenhang mit den Wiener Linien) aufteilen können. Das passiert aber nicht, offensichtlich ist dem Fahrer der folgenden Garnitur die Zigarettenpause wichtiger.

Soweit, so ärgerlich. Die knallvolle Strassenbahn fährt also stadteinwärts – und biegt bei der Volksoper Richtung Remise ab, fährt also nicht bis zur Endstation Schottentor. Wohl keine plötzliche Eingebung des Fahrers, sondern geplant. Die Fahrgäste fluchen, es bleibt aber nichts anderes übrig als auszusteigen. Jetzt ist es natürlich ganz besonders ärgerlich, dass nicht sofort ein zweiter Zug nachgefahren ist, sondern sich 4 bis 5 leere Züge in der Endstation Pötzleinsdorf übereinander gestapelt haben müssen.

Umsteigen in die U6, Aussteigen in der Station Spittelau. Dort gibt es bei den Gleisausgängen eine Fahrscheinkontrolle. Passt hervorragend ins Bild: kein Service, aber kontrollieren, ob alle dafür bezahlen. Was wird mit dem Mehrerlös der kommenden Preiserhöhung gemacht? Noch mehr Fahrer zu Kontrolleuren umschulen?


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